Canon EOS M3 in 2024

Dieser Beitrag ist kein Review, da ich hier nicht groß über Megapixel, Schärfe und andere technische Dinge reden werde, sondern beschreibt eher wie die Kamera sich anfühlt und wie es ist mit der Kamera zu fotografieren. Es ist also eher ein Erfahrungsbericht als ein Review. Trotzdem werde ich zu Beginn einige kleine Infos zur Kamera zusammenstellen, lasse dieser aber größtenteils umkommentiert. Ich habe die M3 ausschließlich mit dem Canon EF-M 15-45mm 1:3.5-6.3 IS STM genutzt. Das ist das Standard Kit Objektiv und damit auch das Setup in dem ihr die Kamera am häufigsten auf Ebay, etc… findet.

Ich habe sie den letzen Monat immer mal wieder dabei gehabt und hier ist mein Eindruck von der kleinen Kamera. Alle Bilder in diesem Beitrag sind natürlich mit der M3 fotografiert und in Lightroom bearbeitet. Ich habe lediglich mit der Kamera fotografiert und mich nicht mit Video auf der Canon EOS M3 beschäftigt.

Canon M3- wichtigste Infos

24mp Aspc Sensor

Canon Eos M -System

Kein Sucher, dafür aber 2 Wahlräder + Belichtungskorrekturrad

Aktueller Preis (MPB): 214€-254€

Die Kamera an sich.

Die Canon EOS M3 ist eine furchtbar kleine Kamera. Sie ist noch ein gutes stück kleiner als die bereits sehr kleine EOS RP, allerdings ist sie trotzdem relativ breit, vor allem mit dem Objektiv. Sie ist definitiv die kleinste Systemkamera, die ich je in der Hand hatte, ja auch kleiner als einige M34 Kameras, und passt auch mit Objektiv in eine kleine Jackentasche. Dort hat sie mich auch die meiste Zeit begleitet. Für mich ist ihre Größe definitiv ein Pluspunkt, da ich sie so mitgenommen habe, während meine andere Kameras mir etwas zu groß waren. Leider liegt sie etwas komisch in der Hand und für jemanden mit großen Hände könnte das definitiv ein Problem sein. Ich habe ich jedoch schnell daran gewöhnt.

Die Bedienung

Die Kamera lässt sich durch ihre 2 Wahlräder super einfach und schnell bedienen. Egal ob in Tv, Av oder M ich hatte nie Probleme alle Werte zu wählen, auch dank des Belichtungskorrekturrads, was ich von Canon R Kameras nicht kenne. Nie musste ich irgendeinen Button gedrückt halten und gleichzeitig an einen Rad drehen. Ebenfalls hat die Canon EOS M3 einen Touchscreen, dieser ist praktisch um das Fokusfeld schnell zu verschieben. Ich habe die Kamera hauptsächlich im Av Modus genutzt so konnte ich sie komplett mit einer Hand bedienen.

Allerdings sind mir auch einige Kleinigkeiten bei der Bedienung aufgefallen: Das 2. Wahlrad dient ebenfalls als D-Pad, dadurch ist es furchtbar leicht hier aus Versehen in MF zu wechseln und sich dann kurz zu wundern warum die Kamera nicht fokussiert. Ebenfalls sind der Play und Menu Button anders platziert als bei anderen Canon Kameras, ich finde hier die Platzierung nicht ideal gewählt, allerdings ist es auch kein Deal-breaker. Generell ist das Button Layout gewöhnungsbedürftig, auch für erfahrene Canon Shooter.

Den Sucher habe ich erstaunlich wenig vermisst. einige Male habe ich eine Bewegung zum Sucher gemacht, nach kurzer Zeit jedoch nicht mehr und ich habe ihn deutlich weniger vermisst als ich vorher dachte. Die Situationen in denen ich ihn vermisst habe sind allerdings sehr nervig, so würde ich die Kamera glaube ich nicht im MF nutzen einfach, da ich Mittags keinen Sucher hätte und dann nicht klar sehen würde worauf ich fokussiere.

Bei Bilder im Hochformat nah am Boden fehlt übrigens der Flipscreen, da der Bildschirm sich nur waagerecht noch klappen lässt. Zum Vloggen eignet sich das trotzdem nur bedingt, da wenn ich den Bildschirm hochklappe kein Mikrofon mehr in den Hotshoe passt.

Bildqualität, Autofokus und weiteres

Hier ist mir nichts nennenswertes aufgefallen. Die Bildqualität ist weder besonders gut noch fällt hier etwas negatives auf. Die M3 profitiert von dem 24 Mp Aspc Sensor. Hier hat man viel kreativen Raum zum schneiden, bevor das Bild sichtlich Qualität verliert. Der Autofokus fühlt sich etwas langsam an, aber gerade für Stills oder Streetphotography reicht er ohne Probleme. Die Automatiken treffen logische Entscheidungen auch wenn meine Lieblingsfunktion bei der Auto ISO, das Festlegen einer langsamsten Verschlusszeit, fehlt, lässt sich gut mit den Automaten arbeiten. Die DR des Sensor war für meine Zwecke auch ausreichend und ich hatte keine Probleme die Tiefen zu recovern wenn ich das wollte, auch über mehrere Stops. Wenn dich die Technik zur Kamera mehr interessiert gibt es bestimmt tolle Reviews die Seitenweise auf das alles eingehen. Ich mach es nicht, da ich nicht finde, dass es entscheidend zur Nutzungserfahrung der Kamera beiträgt.

Das Canon M System

Kommen wir zur größten Schwäche der Canon EOS M3: Ihr Bajonett. Das M System ist TOT. Es wird keine neuen Kameras und viel wichtiger für die M3 auch keine neuen Objektive mehr geben. Du bist also dann an das gebunden, was du auf dem Second Hand Market findest. Und das ist je nach Objektiv ziemlich wenig. Ich habe die ganze Zeit nach einem Canon EF-M 22mm f/2 Pancake für die Kamera gesucht, aber keines zu einem für mich akzeptablen Preis gefunden. Auch auf MPB oder anderen Händlern ist das Objektiv häufig ausverkauft und auf Ebay wird es häufig nur im Set oder zu teuer angeboten. Ebenfalls gibt es zwar viele manuelle Objektive für das System von als möglichen Herstellern (Meike, TTArtisian, etc..), allerdings kann ich mir vorstellen, dass diese sehr schwer zu nutzen sind, da hier der Sucher zum fokussieren fehlt, wenn der Bildschirm zu sehr spiegelt.

Natürlich können über einen Adapter Canon EF objektiv genutzt und adaptiert werden, dann verliere ich allerdings den Vorteil der Größe der Kamera, da selbst ein EF 50mm f/1.8 plus Adapter bereits relativ groß im Vergleich zum Body ist. Erfahrungsgemäß wird das Handling von sehr kleinen Kamera auch nicht angenehmer, wenn ich große Objektive anschließe. Ich würde definitiv empfehlen die M3 mit System Objektiven zu nutzen und keine Objektive zu Adaptieren. Eventuell lohnt sich das mit speziellen Vintage Objektiven, dann habe ich aber wieder das Problem mit dem manuellen Fokus.

Trotz alle dem ist es möglich mit der Canon M3 ein kleines stabiles Setup mit einem Zoom und einer Festbrennweite aufzubauen und als kleines Daily Setup immer dabei zu haben. Ich empfehle nur sehr ungern tote Systeme, da die Ausrüstung auf Dauer stark an Wert verliert, da immer mehr Leute das System verlassen und die Nachfrage sinkt. Einige besondere Kameras erreichen natürlich Kultstatus und steigen dann wieder im Preis, das ist bei der EOS M3 allerdings nicht der Fall, zumindest aktuell nicht. Wenn du also irgendwann von der M3 auf eine bessere Kamera upgraden willst musst du einen ganzen Systemwechsel machen und das ist teuer und nervig. Für mich ist das nicht relevant, da ich auch zwei R Kameras mit genügend Objektiven besitze und die M3 eher die Rolle einer kleinen Kamera für everyday Life erfüllt. Für Anfänger aber durchaus zu beachten.

Der Preis

Die Kamera kostet zum aktuellen Zeitpunkt bei MPB 214€ - 254€. Mit dem Kit Objektiv sind das ungefähr 300€. Das ist nicht viel für eine Kamera plus Objektiv. Bei einem so kleinem Budget ist es schwer eine andere Kamera zu finden, die mit der M3 mithalten kann, vor allem wenn du ihre Größe berücksichtigst. Aktuell sind die Preise für EOS M Ausrüstung sehr günstige da viele Menschen das System verlassen. Die M3 ist aber definitiv einer der beliebteren Kameras aus dem System, weswegen ihr Preis noch relativ stabil ist. Die Kamera ist für den Preis eine gute Kamera, keine Frage, allerdings ist es trotzdem ein hoher Preis für eine Kamera aus einem totem System.

Anmerkung: Meine habe ich sehr günstig für 120€ bekommen, ich weiß nicht ob ich 300€ für die Kamera bezahlt hätte, da ich ja bereits ein volles System besitze.

Fazit

Ganz ehrlich: Die M3 ist eine tolle Kamera, vor allem für Menschen die großen Wert auf leichte Kameras legen. Es heißt oft: Die beste Kamera, ist die die du dabei hast. Ich bemühe mich immer, dass das nicht mein Handy ist. Hier passt die M3 wunderbar rein. Ich hatte sie so oft dabei, einfach weil sie in die Jackentasche passt.

Für Menschen die eine kleine Kamera mit einem beziehungsweise maximal zwei Objektiven als Ergänzung zu ihrem aktuellen System suchen ist sie ideal. Ebenso für Menschen die einfach eine kleine Kamera in einem kleinem Budget haben wollen kann sie der Einstieg in ein wundervolles Hobby werden. Ich würde Personen die die M3 als einzige Kamera haben, allerdings nicht empfehlen zu viel Geld in das M-System zu stecken, da die M Objektive auch einfach nicht auf andere Systeme adaptiert werden können. Generell würde ich Menschen die neu ins Hobby einsteigen und für die Größe nicht so relevant ist eher zu einer anderen Kamera raten.

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